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Also, ich hab das mal alles gelesen.

Das beste Argument, warum das nie klappt ist nicht mal ein wirtschaftliches, sondern ein menschliches.

Nimm mal das Beispiel des Kläranlagentauchers. Dessen Job besteht darin in Kläranlagen in Klärbecken randvoll mit Scheiße anderer Leute zu tauchen, um Grobsiebe zu reinigen.

Der Anreiz dafür, das zu tun ist, daß er dafür gut bezahlt wird.
Dieser Anreiz würde wegfallen, denn es gäbe kein Geld und alles, was er wollte könnte er einfach so aus dem Laden holen.
Wer erwartet denn, daß das jemand tut, weil er den Nutzen seiner Arbeit für die Gesellschaft erkennt? Und zwar ausschließlich deswegen!

Das läßt sich im Prinzip auf jeden Beruf ausdehnen, der mit Anstrengung, Gefahr oder Dreck verbunden ist. Wer würde die machen wollen, wenn man auch Gedichte schreiben kann? Oder einfach auch nix tun.

Das ist die gleiche Systematik wie im Kommunismus. Der kann gerade deswegen nicht funktionieren, weil es keinerlei Anreiz gibt gute Arbeit zu leisten. Man kann sich gegenüber den anderen nicht verbessern was schließlich dazu führt, daß alle weniger leisten, denn es ist schlicht und einfach egal.

Weiterhin: Qualität ist ein Merkmal wegen dem ein Produkt gegenüber einem anderen eventuell bevorzugt wird. Dieses Merkmal ist auch ein Wert, den man durch einen höheren Preis bezahlen muß. Ohne Geld nimmt sich jeder das Beste.

Generell sehe ich das so, daß durch dieses System die Produktvielfalt gegen 0 geht, denn es wäre nicht nötig mehr als eine Sorte von etwas zu produzieren. Das bedeutet, daß sich im Endeffekt alle Firmen zu einer großen zusammenschließen würden, die ein Produkt herstellen, und zwar genau nach Bedarf.

Und es wird dort anscheinend nur auf materielle Güter abgezielt. Was ist mit geistiger Arbeit? Patente? Forschung? Literatur? Musik?

Alles in allem ist das, was dort gefordert wird der Kommunismus. Und die absolute Gleichheit gibt es eben nur im Nichts. Es wird dadurch allen schlechter gehen, weil die Vielfalt flöten geht, manche Dinge garnicht mehr erledigt werden und alle nur noch ihr Leben genießen wollen.

Da gäb's sicher noch zig Ansatzpunkte, aber die sind eigentlich eher philosophischer Natur. Wirtschaftlich braucht man sich den Käse fast garnicht anzuschauen, denn eine Hauptaufgabe von Geld ist die Wertaufbewahrung. In diesem System spricht man allem seinen Wert ab und schließt daraus, daß man deswegen kein Geld mehr braucht. Daraus folgt dann, daß Güter nur noch aufgrund eines Bedarfs (den man auch erst mal kennen muß) hergestellt werden udn zwar von Leuten, die das aus reiner Überzeugung tun. Mehr ist es eigentlich nicht, alles andere wird vor dieser Prämisse betrachtet. Aber allein die Prämisse ist schon hirnrissig, also macht alles drum herum auch keinen Sinn.

Vielleicht fällt mir dazu noch was ein. Ich leite es auch mal an ein paar Kollegen weiter.